Das deutsche Bildungssystem ist alles andere als einfach und leicht zu verstehen. Besonders nicht für Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte, die gerade vor der Entscheidung stehen, einen Bildungsweg zu wählen. Dabei sind zahlreiche Fragen zu klären;
Welcher Bildungsweg soll gewählt werden?
Was für Voraussetzungen sind notwendig?
Was für Möglichkeiten eröffnet dieser Weg für die Zukunft?
Oftmals erschweren die noch unzureichenden Deutschkenntnisse die Suche nach verlässlichen Informationsangeboten. Um all diese Fragen und mehr zu beantworten, laden wir Sie zu unserer Veranstaltung ganz herzlich ein.
Wann: 11 Mai 2023
Uhrzeit: 11:00 – 13:00 Uhr
Wo: Ukrainischer Verein in Niedersachsen e. V. Podbielskistrasse 269, 30655 Hannover
Konstituierende Sitzung der Steuerungsgruppe / Netzwerk vertritt Interessen von Eltern mit Zuwanderungsgeschichte
Um die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu verbessern, hat der Landkreis Goslar ein Migranten-Eltern-Netzwerk ins Leben gerufen. Dieses soll als Interessensvertretung von zugewanderten Eltern dienen, die Schwerpunkte liegen dabei auf Information, Vernetzung und Beteiligung. Kernstück des Netzwerkes ist eine Steuerungsgruppe, die sich zu Bildungsthemen austauscht, bearbeitet und auf dieser Grundlage Aktionen plant. Anfang des Jahres kam die Gruppe zu einer konstituierenden Sitzung zusammen. Hierbei beteiligen sich aktuell Eltern aus der Ukraine, aus dem Irak, aus Syrien, Vietnam und Ghana. Die Goslarer Gruppierung ist das zehnte Regionalnetzwerk des MigrantenElternNetzwerks Niedersachsen, die Koordination übernimmt Annemaria Kaiser, Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte beim Landkreis Goslar.
Das Netzwerk steht unter der Trägerschaft des Landesverbandes Arbeitsgemeinschaft von Migrantinnen, Migranten und Flüchtlingen in Niedersachsen (amfn e.V.). Die hierfür verantwortliche Projektkoordinatorin Siphilisiwe Ndlovu begleitete auch die konstituierende Sitzung der Goslarer Steuerungsgruppe: Sie berichtete während des Treffens über bereits erfolgte Aktionen und den Mehrwert, den die Netzwerke in anderen Kommunen bieten.
Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Eltern, die über das Netzwerk gestärkt werden sollen, um sich bewusst und sicher für die Bildung ihrer Kinder einzusetzen. So sollen sie für ihre eigenen Kinder und andere Eltern zum Vorbild werden. In ihrer ersten Sitzung legte die Steuerungsgruppe darüber hinaus Themen fest, die in Zukunft näher beleuchtet werden sollen. Dazu gehören herkunftssprachlicher Unterricht, Mobbing beziehungsweise Ausgrenzung, Religionsunterricht, der Übergang in die weiterführende Schule und Ferienangebote.
Um die Gründung des MigrantenElternNetzwerkes im Landkreis Goslar feierlich zu begehen, ist eine Auftaktveranstaltung in den Sommerferien 2023 geplant. Eltern, die selbst in der Steuerungsgruppe aktiv werden möchten, können sich mit Frau Annemaria Kaiser telefonisch unter (05321) 76-413 oder per E-Mail an bildungsangebote@landkreis-goslar.de in Kontakt setzen.
Für viele Schülerinnen und Schüler ist die Orientierungsphase nach der Schule eine Phase, in der sie sich unsicher oder festgefahren fühlen. Auch bei den Eltern ist diese Unsicherheit stark zu merken. Aus diesem Grund hat das MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen gestern, am 14. März 2023, im Rahmen der Veranstaltung “Auf dem Weg zur Berufswahl – aber wie?” die Möglichkeit geschaffen, Eltern optimal zu stärken, damit sie ihre Kinder bei der individuellen Entscheidung über ihren weiteren Weg nach der Schule unterstützen können. Die mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch Schülerinnen und Schüler, tauschten sich über die verschiedenen Möglichkeiten und Bildungschancen aus. Durch die beiden Referentinnen, Frau De Haas vom Kausa-Landesamt Niedersachsen und Frau Voß von der Jugendberufsagentur Hannover, konnte die Veranstaltung bereichert werden.
Die wichtigsten Eckpunkte der Veranstaltung sind:
Das Bildungssystem ist keine Sackgasse
Studieren ist immer noch möglich.
Ein Studium ist keinMUSS für eine Karriere.
Praktika sind “Gold wert”.
Alle Veranstaltungsunterlagen und die entsprechenden Links dazu finden Sie unten:
Das MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen (www.men-nds.de) – seit 2011 durch das Niedersächsische Sozialministerium gefördert – ist ein niedersachsenweites Netzwerk, das die Bildungserfolge der zugewanderten Kinder in Niedersachsen verbessern will, indem es die Eltern stärkt und die Interessen der Kinder vertritt.
Für das Koordinationsteam des MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen suchen wir zum nächstmöglichen Termin eine*n weitere*n Mitarbeiter*in.
Die Stellenbeschreibung finden Sie unten. Bewerbungen bitte bis zum 15.03.2023 an anwar.hadeed@amfn.de
Am 09.02.2023 fand im Rahmen unseres Frauenfrühstücks eine Fortbildung zur Prävention von häuslicher Gewalt statt. Ziel der Fortbildung war es, die Kompetenzen der Eltern/Multiplikatorinnen im Umgang mit dem Thema zu stärken. Dazu haben wir Dr. Abir Alhaffar als Referentin eingeladen, die mit ihrem spannenden Vortrag eine rege Diskussion unter den über 30 Teilnehmerinnen/Multiplikatorinnen anregte. Diskutiert wurden die Formen von Gewalt, das (rechtzeitige) Erkennen der Warnzeichen von Gewalt sowie die Folgen auf die Kinder und die Handlungsmöglichkeiten im Falle von Gewalt.
Ganz unabhängig von der Art der Gewalt können Sie Hilfe bei der Polizei, bei Hilfetelefonen, in Beratungsstellen und sogar in Frauenhäusern bekommen.
Die Förderung der Chancengerechtigkeit von Kindern durch die Stärkung der Kompetenzen von Eltern ist seit 2011 ein wichtiges Anliegen des MigrantenElternNetzwerks Niedersachsen.
Das Schulsystem in Deutschland ist gar nicht mal so verständlich. Föderalismus, ständig neue Bestimmungen, bürokratische Vorgänge und wechselnde Ansprechpartner*innen. Wenn nun noch die Herausforderung dazu kommt, dass Deutsch nicht die eigene Muttersprache oder sogar ganz fremd ist, dann wird Schule noch undurchsichtiger. Deswegen fand am 26.01. in der Grundschule Friedeburg (Landkreis Wittmund) eine Infoveranstaltung des MigrantenElternNetzwerks statt.
Der Vortrag unserer Kollegin Mariam Hendawi zu unterschiedlichsten Themen wie dem Schulsystem, Mehrsprachigkeit aber auch Religions- und Sexualkundeunterricht wurde sowohl von den anwesenden Eltern, als auch von den Mitarbeiter*innen der Grundschule Friedburg sehr positiv wahrgenommen. In der Folge ergaben sich bereits einige Anfragen und Wünsche nach Unterstützung. Dank der vermittelten Informationen konnten Hürden abgebaut werden und Eltern und Schulpersonal konnten viel einfacher in Austausch treten. Beide Seiten können sich nun auf Augenhöhe begegnen und es wurde ein Grundstein für ein tieferes Verständnis und eine zugewandte Zusammenarbeit gelegt.
„Wir können und werden diese Art der Veranstaltung auf jeden Fall weiterempfehlen.“ so Martina Putschke, Schulsozialarbeiterin an der Grundschule Friedeburg. „Ich hoffe sehr, dass wir auch in Zukunft viele Eltern an unserer Schule begrüßen dürfen, die in Ostfriesland heimisch werden möchten. Es tut den Kindern und auch den Erwachsenen sehr gut über den Tellerrand zu schauen und den Horizont zu erweitern. Ostfriesland würde sonst sehr schnell, sehr klein und sehr eintönig sein.“
Ein solches Feedback freut uns natürlich und bestärkt uns in unserem Handeln für die Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte. Dadurch werden die Voraussetzungen für mehr Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen geschaffen.
Das MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen unterstützt die Pressemitteilung des Bundeselternnetzwerkes der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt), die sich gegen die Stigmatisierung von Eltern, Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Zusammenhang mit den Debatten nach der Silvesternacht in Berlin wendet. Diese Debatten rassifizieren gravierende soziale Probleme, die u.a. auch durch Mängel im Bildungssystem hervorgerufen werden. Der Bildungserfolg und die damit verbundenen Teilhabemöglichkeiten in Deutschland sind weiterhin eng mit der sozialen Lage der Familien verbunden, der Migrationsstatus stellt nicht die Ursache dar sondern wirkt im Zusammenhang mit sozialen, finanziellen und bildungsbezogenen Risikolagen. „Perspektivisch wären deutlich zielgerichtetere Anstrengungen notwendig, um die Chancengerechtigkeit des deutschen Bildungssystems zu erhöhen und herkunftsbedingte Unterschiede im Bildungserfolg wirksam abzubauen“, schreibt Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus in ihrem im Januar 2023 erschienenen Lagebericht „Rassismus in Deutschland“.
Im November fand unsere Online-Veranstaltung rund um das Thema ” Lehrberufe mit ausländischen Abschlüssen” statt. Gemeinsam mit dem Niedersächsischen Kultusministerium hat das MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen nun Ihre wichtigsten Fragen kurz und kompakt in unserer FAQ für Sie beantwortet. Haben Sie noch weitere Fragen? Dann finden Sie in der FAQ auch weitere Anlaufstellen.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern, liebe Freunde des MigrantenElternNetzwerks Niedersachsen,
wir gehen in die Winterpause und sind ab Montag, den 02. Januar 2023 wieder von Montag bis Freitag von 09:00 bis 16:00 Uhr für Sie da. Ab dem 02. Januar steht auch der Beratungschat wieder zu den gewohnten Beratungszeiten zur Verfügung.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen/euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr 2023.