MEN-Newsletter

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  Newsletter 22 Juli 2023  
 
 

Liebe Freund*innen und Freunde des MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen,

liebe Mitglieder,

das erste Halbjahr 2022 hat durch den Beginn des Krieges in der Ukraine und dessen Folgen die Bildungsakteur*innen in Niedersachsen vor große Herausforderungen gestellt. Aber jede Krise bietet auch eine Chance: Es hat sich gezeigt, dass die Kultusbehörden und die Bildungsinstitutionen in einer Notsituation schnell und sehr unkonventionell reagieren können. In kürzester Zeit sind Hürden bei der Einschulung, für den Kindergartenbesuch, bei der Beschäftigung pädagogischer Fachkräfte aus der Ukraine abgebaut worden. Das ist gut: Für die Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, für die Bildung der Kinder, für die Teilhabechancen der neu zugezogenen Menschen.

Aber wir stellen auch fest: Das ist eine bisher einmalige Reaktion der Kultusbehörden. Die Gefahr einer Zwei-Klassen-Gesellschaft unter den geflüchteten Menschen entsteht. Deshalb fordern wir, dass diese Erleichterungen, diese Chancen, die für die ukrainischen Geflüchteten geschaffen wurden, nun umgehend auf alle Geflüchtete ausgeweitet werden, die in den letzten Jahren in Niedersachsen Schutz gesucht und gefunden haben oder in Zukunft suchen werden!

Der Zugang zu guter Bildung ist ein Menschenrecht und eine wichtige Voraussetzung für die aktive politische, wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Teilhabe an der Gesellschaft. Mit Blick auf die Landtagswahl in Niedersachsen fordern wir, dass strukturelle und institutionelle rassistische Diskriminierung weiter abgebaut wird. In diesem Zusammenhang ist es von großer Bedeutung, dass die Mehrsprachigkeit, die Kinder aus zugewanderten Familien mitbringen, in den Bildungsinstitutionen gefördert und anerkannt wird. Gemeinsam mit mehr als 20 weiteren Migrantenselbstorganisationen hat das MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen einen Forderungskatalog zu den Themen Sprachenvielfalt in der Schule und Anerkennung der Mehrsprachigkeit veröffentlicht und bereits jetzt mit vielen Politiker*innen diskutiert.

Wir wünschen Ihnen und Euch einen erholsamen Sommer!

Neue Broschüre: Informationen über das Schulsystem auf Ukrainisch und Russisch

Derzeit sind 15.000 Schüler*innen aus der Ukraine in niedersächsischen Schulen. Unsere neuesten Elternbroschüren über das Schulsystem in Ukrainisch ist im Mai veröffentlicht worden und ist ab sofort kostenlos bestellbar. Die russischsprachige Broschüre finden Sie als Download auf unserer Webseite.

Diese und alle weiteren Broschüren des MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen geben neuzugewanderten Menschen einen ersten Überblick über Bildung in Niedersachsen, sodass sie ihre Kinderauf deren Bildungsweg informiert begleiten und unterstützen können. Die Broschüren stehen in neun Sprachen zur Verfügung und können kostenlos von unserer Website heruntergeladen oder direkt bei uns bestellt werden.

 

https://men-nds.de/informationen-fur-eltern

Gemeinsamer Forderungskatalog der MSOen in Niedersachsen zu den Themen Sprachenvielfalt in der Schule und Anerkennung der Mehrsprachigkeit

Das MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen und sieben weitere Migrant*innenselbstorganisationen in Niedersachsen haben gemeinsam einen Forderungskatalog zum Thema Mehrsprachigkeit erarbeitet, den 20 weitere Migrant*innenselbstorganisationen unterschrieben haben.

Uns geht es um die Förderung und Anerkennung der Kompetenzen in den Erstsprachen. Wir fordern unter anderem einen Rechtsanspruch auf eine individuelle Sprachstandsfeststellungsprüfung. Weiterhin sollen alle Kinder für Mehrsprachigkeit aktiviert werden, indem entsprechende Unterrichtskonzepte entwickelt und umgesetzt werden. Und wir fordern – im Licht des allgemeinen Lehrkräftemangels – die Anerkennungsverfahren für alle ausländischen Lehrkräfte endlich zu vereinfachen und zu verkürzen.

Forderungskatalog

Inzwischen haben wir unsere Positionen u.a. mit Vertreter*innen der Landtagsparteien und dem Kultusminister Grant Hendrik Tonne diskutiert.

Fachtagung: Institutionelle Realitäten Rassismus bei der Polizei und in der Schule

Rund 160 Personen haben am 29. Juni 2022 an der Fachtagung „Institutionelle Realitäten - Rassismus bei der Polizei und in der Schule“ in Braunschweig teilgenommen. Die Hybridveranstaltung wurde von Zusammenhalt stärken - Migranten gegen Rassismus, dem MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen und amfn e.V. organisiert. Auf der Fachtagung stellte Herr Tae Jun Kim vom DeZim die Ergebnisse der ersten repräsentativen Studie zu Rassismus in Deutschland (NaDiBa - National Discrimination and Racism Monitor) vor. Die Studie stellt fest, dass Rassismus eine weit verbreitete Erfahrung in Deutschland ist. Fast niemand in der Bevölkerung bezweifelt, dass es in Deutschland Rassismus gibt und 70 Prozent der Befragten sind bereit, Rassismus entgegenzutreten.

In dem Workshop „Rassismus in Schule und Gesellschaft“ ging Prof. Dr. Fereidooni auf die Faktoren ein, die zu Bildungserfolg oder -misserfolg führen und erklärte, was getan werden muss, um Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder zu erreichen. Anschließend diskutierten die 90 Teilnehmer*innen des Workshops, welche Maßnahmen aus ihrer Perspektive wichtig sind. Insbesondere für zugewanderte Eltern steht im Vordergrund, dass der Umgang mit Rassismus in der einzelnen Schule durch strukturelle Maßnahmen verbessert sowie schulunabhängige Beratungsstellen für rassistische Diskriminierung geschaffen werden.

Amfn e.V. wird die Forderungen an die neue Landesregierung herantragen. Eltern weiterhin zu stärken und zu informieren, damit ihre Kinder und Jugendlichen erfolgreiche Bildungs- und Berufsperspektiven haben, ist ein wichtiges Anliegen des Migranten-Eltern-Netzwerks Niedersachsen. Denn das aktive Engagement der Eltern ist entscheidend dafür, dass Kinder und Jugendliche erfolgreiche und höhere Bildungs- und Berufsaussichten erreichen und zum Kampf gegen Rassismus beitragen.

 

 

Neue Webseite

Seit Mai 2022 ist unsere neu gestaltete Webseite online. Unsere Ziele, die zentralen Aktivitäten, mehrsprachige Broschüren, Erklärvideos, Veranstaltungen, Interessenvertretung, sind zu finden, ebenso die Regionalnetzwerke und die Entstehungsgeschichte des MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen. Die benutzerfreundlichen Funktionen der Website vereinfachen die Navigation. Schauen Sie doch einfach mal vorbei!

 Zu der neuen Webseite

Niedersachsenweite Zoom-Veranstaltungen

Auch in diesem Jahr verzeichneten wir eine hohe Nachfrage nach unseren niedersachsenweiten Zoom-Veranstaltungen. Themen in diesem Jahr waren „Covid-19 Impfungen für Kinder?“, „Weiterführende Schulen, Förderschulen und Inklusion“, „Zeugnisse und Zensuren“. Bei diesen Veranstaltungen informieren fachlich hochqualifizierte Referent*innen die Teilnehmer*innen und diskutieren mit ihnen ihre Fragen und Anliegen. Übersetzungen ins Arabisch – seit Kurzem auch ins Ukrainische sowie weitere Sprachen nach Bedarf - werden angeboten.

Die nächste Veranstaltung ist für September 2022 in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium geplant. Thema:

Herkunftssprachlicher Unterricht und Anerkennung von ausländischen Abschlüssen von Lehrkräften

Den Termin und den Zoom-Link finden sie bald auf unserer Homepage



Viele Grüße vom Team des MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen:


Beate Seusing

Inna Senn

Mariam Hendawi

Siphilisiwe Ndlovu

 

 
 
 
Impressum:

MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen
elternnetzwerk@amfn.de
0511 - 921 51 06

www.men-nds.de


Träger:
Arbeitsgemeinschaft Migrantinnen, Migranten
und Flüchtlinge in Niedersachsen - amfn e.V.
www.amfn.de

Kurt Schumacher-Str. 29
30159 Hannover

Eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Hannover-VR 7064
Steuernummer: 25/206/39754

Geschäftsführer: Dr. Anwar Hadeed

 
 
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