VON DER INITIATIVE ZU EINEM LANDESWEITEN NETZWERK

WIE ALLES BEGANN

Mangelnde Bildungschancen, fehlende Schulabschlüsse, höhere Bildungsabbrüche und eine Unterrepräsentation von Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte im Gymnasium gehörten zu den Beweggründen, die im Jahr 2008 zu der Initiative führten, ein Migrantenelternnetzwerk Niedersachsen zu gründen. Zuvor war es für die Arbeitsgemeinschaft Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge in Niedersachsen – amfn e.V.  jedoch wichtig, eine Bestandsaufnahme der bestehenden Beratungsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten vorzunehmen. Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurden rund 400 Einrichtungen unteranderem Migrante*innenselbstorganisationen, Elternbeiräte auf Landes-, Kreis- und Stadtebene sowie kommunale Einrichtungen, Stadtbibliotheken und Vereine mit interkulturellen Anliegen befragt. Darüber hinaus wurden die Eltern auch nach ihren Bedürfnissen in Bezug auf die Bildungschancengerechtigkeit ihrer Kinder und Jugendlichen befragt.

Ein weiterer Beweggrund war jedoch auch die Notwendigkeit, die zugewanderten Eltern im Rahmen ihrer Rechte zu stärken, indem sie verstärkt an der Gremienarbeit teilnahmen und ebenso gezielt über ihre Pflichten informiert wurden. Denn für eine erfolgreiche Schullaufbahn muss neben der Beherrschung der Bildungssprache auch die aktive Beteiligung der Eltern im Vordergrund stehen. Die Erkenntnisse aus der Umfrage waren augenfällig  und unterstrichen auf den ersten Blick die Notwendigkeit einer landesweiten Koordinierungsstelle als Bindeglied zwischen Behörden, Institutionen und Eltern, die niedersachsenweite Bildungsinformationen sammelt, aufbereitet und weitergibt.

Auf all diesen Grundlagen wurde die Koordinierungsstelle des MigrantenElternNetzwerks Niedersachsen im Jahr 2010 mit den folgenden Schwerpunkten etabliert: die Informationssammlung, -aufbereitung, -übersetzung und -vermittlung zu Bildungsthemen wie auch die Organisation und Durchführung von Fortbildungen mit dem Ziel, den Eltern fundierte Kenntnisse über das niedersächsische Schulsystem zu vermitteln. Im Vordergrund stand dabei das Bewusstsein, dass Eltern ihre Erziehungspflichten kennen sollten, um aktiv am Schulleben ihres Kindes mitwirken zu können. Seit der Etabilierung der Koordinierungsstelle wurden mittlerweile neun aktive Regionalnetzwerke vom MigrantenElternNetzwerk Niedersachsen gegründet. Durch unseren Beitrag werden die Eltern gestärkt, sich aktiv am Schulleben ihrer Kinder zu beteiligen, die Schule mitzugestalten und fundierte Entscheidungen zu treffen, die zum Bildungserfolg ihrer Kinder beitragen.

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